Deutsch: Antikolonialdenkmal, Bremen.
Text auf drei Bonzeplatten am Ehrenmal:
Zum Gedenken an die Opfer der Deutschen Kolonialherrschaft in Namibia, 1884–1914
S.E. Dr. Sam Nujoma, Präsident der Republik Namibia
Dr. Henning Scherf, Präsident des Senates der Freien Hansestadt Bremen
21. Juni 1996
Das Deutsche Kolonial-Ehrenmahl, ein Werk des Münchner Bildhauers Fritz Behn, wurde 1931 von der Deutschen Kolonialgesellschaft Bremen errichtet und am 6. Juli 1932 eingeweiht. Das Ehrenmal war schon damals in Bremen umstritten. An ihm entzündete sich die öffentliche Auseinandersetzung um die Frage nach der Zukunft des Zusammenlebens von Völkern: in kolonialer Unterdrückung oder in einem gleichberechtigten Miteinander.
Über einer Krypta erinnerte der steinerne Elefant an die Gefallenen des 1. Weltkriegs in den ehemals deutschen Kolonien Afrikas. Zugleich war der Elefant Ausdruck Deutschlands kolonialer Vergangenheit wie auch der Forderung neokolonialer Bremer Kreise nach Rückgabe des ehemals deutschen Kolonialbesitzes.
In der NS-Zeit stand der Elefant im Mittelpunkt von Bestrebungen des nationalsozialistischen Bremen, "Stadt der Kolonien" im "Dritten Reich" zu werden. Afrikas Probleme sind noch heute mit Kolonialismus, Rassismus und andauernder Ausbeutung eng verbunden. Afrikas Menschen haben unter großen Opfern in Befreiungskämpfen erfolgreich Widerstand geleistet. Weltweit haben sich viele Menschen mit ihnen solidarisiert. Unsere Gesellschaft hat begonnen, aus dieser Entwicklung zu lernen.
Afrika hat in Bremen neue Freunde gefunden. Diese Denkmal ist ein Symbol für die Verantwortung, die uns aus der Geschichte erwächst.